Aufbaukurs für Insoweit erfahrene Fachkräfte gemäß SGB VIII und KKG mit dem Abschluss „Fachkraft für Klient:innenschutz“
Di 25.02.25 9:00 Uhr — Mi 26.02.25 16:00 Uhr
| 660,00 Euro (einschließlich Verpflegung)Die Module im Überblick:
Modul 1: Institutionelle Schutzkonzepte
Durch die SGB VIII-Reform wurde ein wichtiger Qualitätsanker im institutionellen Kinderschutz gesetzt. Gem. § 45 Abs. 2 SGB VIII ist für alle Einrichtungen (mit bestehender sowie angestrebter Betriebserlaubnis) ein Schutzkonzept Pflicht. Aufgabe der Einrichtungen ist es nun, individuelle und anwendbare Schutzkonzepte für das eigene Arbeitsfeld zu entwickeln, in den pädagogischen Alltag zu implementieren und regelmäßig zu überprüfen. Dabei gilt es verschiedene Ebenen mit zu berücksichtigen.
Institutionelle Schutzkonzepte sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Arbeit von Sozialarbeiter:innen, um vulnerable Gruppen effektiv zu schützen und sicherzustellen, dass ihre Rechte gewahrt werden. Doch wie können wir sicherstellen, dass unsere Schutzkonzepte wirklich wirksam sind?
Diese Frage betrifft natürlich nicht nur Einrichtungen der Jugendhilfe. Überall da wo schutz- und hilfebedürftige Menschen in institutionellen Kontexten leben, stellt sich die Frage, wie dort ein sicherer Ort gewährleistet werden kann- z.B.: in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und verschiedenen Wohnformen im Bereich der Eingliederungs- und Altenhilfe.
In diesem Seminar wollen wir mit Ihnen erarbeiten welche Kernaspekte ein solches Schutzkonzept beinhalten sollte, wie Sie es erfolgreich implementieren und welche Stolpersteine es zu überwinden gilt.
Ziel: Die wesentlichen Grundlagen, Erfolgsfaktoren und Stolpersteine von institutionellen Schutzkonzepten sind besprochen und deren Bedeutung für die eigene Organisation reflektiert.
Inhalte:
- Kernelemente eines Schutzkonzepts
- Partizipations- und Beschwerdemöglichkeiten von Minderjährigen/Erwachsenen
- Klare Haltung und Achtsamkeit in Teams fördern
- Intervenierender vs. institutioneller Schutz
- Was tun wenn’s passiert ist? Handlungsfähigkeit in Verdachtsfällen und Krisen
- Modul 2: Vulnerable Gruppen – Anforderungen an den Klient:innenschutz
- Vulnerable Gruppen stehen natürlicherweise im besonderen Focus sozialer Arbeit, welche Chancengleichheit zu einem ihrer Kernaufträge zählt. Ihr Wirken bezieht sich dabei auf sowohl auf den Einzelfall als insbesondere auch auf die Systemebene. Mit Blick sowohl auf den individuellen Schutzauftrag von Sozialarbeiter:innen, als auch auf die Anforderungen an institutionelle Schutzkonzepte sollen hier die Besonderheiten in der Arbeit mit Vulnerablen Gruppen im Kontext dieser Fortbildung in den Focus gerückt werden. Dabei soll auch die Kommunikation mit Menschen deren Vulnerabilität sich unter anderem auch in ihrer eingeschränkten oder einfach besonderen Kommunikationsfähigkeit zeigt betrachtet werden. Hier werden Fachkräfte oft vor besondere Herausforderungen gestellt.
- Ziel: Ein grundlegendes Verständnis für die besonderen Herausforderungen an den Klient:innenschutz in diesem Arbeitskontext ist vermittelt und ein Methodenkoffer für die Kommunikation mit‑, und das Beschwerdemanagement für insbesondere Menschen mit Teilhabeinschränkungen ist erarbeitet.
Inhalte:
- Begriffsklärung: Vulnerable Gruppen
- Besonderheiten in der Arbeit und Kommunikation mit Menschen mit Teilhabeeinschränkungen
- Reflexion der vorhandenen Kommunikationswege mit vulnerablen Gruppen
- Erkennen von Risikofaktoren und Schutzbedarfen bei Kindern und Eltern mit Einschränkungen
- Sensibilisierung für die Bedürfnisse und Herausforderungen dieser Zielgruppe
Modul 3: Beratungskompetenz und Gesprächsführung
Neben kurzen Inputs dürfen Sie hier praxisnahe Tools und Methoden erwarten, um Ihre Beratungskompetenz zu stärken und Ihre Gesprächsführung zu professionalisieren. Zudem haben Sie die Möglichkeit, sich mit Kolleg:innen auszutauschen, Fallbeispiele zu diskutieren und Ihr Wissen in interaktiven Übungen anzuwenden.
- Ziel: Die Teilnehmer:innen gewinnen Sicherheit in der Fachberatung zur Gefährdungseinschätzung, sowohl für Fachkolleg:innen als auch für Menschen mit Beratungsanspruch ohne fachlichen Hintergrund. Sie sind in der Lage mit Ihren Klient:innen eine Entscheidungsgrundlage zu erarbeiten und diesen Handlungssicherheit für deren weitere Schritte im Fall zu geben (zum Beispiel: wie weitere Sondierungs-;,oder Abwendungsgespräche und Vereinbarungen mit dem Herkunftssystem, gestaltet werden können, wie eine gute Meldung an das örtliche Jugendamt aufgebaut sein sollte,…)
Inhalte:
- Kernaspekte eines professionellen Beratungsgesprächs
- Das Beratungsgespräch zur Gefährdungseinschätzung
- Maßgeschneiderte Beratung: Entscheidungsgrundlagen für Ratsuchende herausarbeiten- Handlungssicherheit schaffen
- Umgang mit herausfordernden Gesprächssituationen im Kontext des Kinderschutzes
- Methoden und Tools
Termine im Überblick:
Modul 1 | Institutionelle Schutzkonzepte | 25.02.2025 und 26.02.2025 jeweils 09.00–16.00 Uhr |
Modul 2 | Vulnerable Gruppen – Anforderungen an den Klient:innenschutz | 25.03.2025 09.00–16.00 Uhr |
Modul 3 | Beratungskompetenz und Gesprächsführung | 26.03.2025 09.00–16.00 Uhr |
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