“Sprich mit mir, nicht über mich” — Gemeinsam für eine respektvolle und sichere Kommunalpolitik
Ansprechpartnerin
Wiebke Sutorius
In den letzten Jahren hat sich eine alarmierende Entwicklung abgezeichnet: Die Zunahme von Beleidigungen, Drohungen, und Gewalt gegen kommunale Amts- und Mandatsträger/-innen. Diese Thematik gewinnt in den Kommunen zunehmend an Dringlichkeit und wirft ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und des demokratischen Prozesses auf.
Die Ergebnisse einer Studie zur “Gewalterfahrung in kommunalen Verwaltungen” im Auftrag des Niedersächsischen Städtetags im Jahr 2019 sind erschreckend: Randalierende Vorfälle in Rathäusern, verbale Aggressionen gegenüber Mitarbeiter/-innen der öffentlichen Verwaltung, sowie Bedrohungen und körperliche Angriffe seien keine Seltenheit. Auch Bürgermeister/-innen seien von dieser Problematik betroffen.
Um dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegenzuwirken, wurde das Projekt “Sprich mit mir, nicht über mich — Gemeinsam für eine respektvolle und sichere Kommunalpolitik” ins Leben gerufen. Dieses innovative Vorhaben zielt darauf ab, eine konstruktive Dialogkultur zwischen Bürgern und ihren politischen Vertretern zu fördern und gleichzeitig die Teilhabe von Frauen in der politischen Arena zu stärken.
Projektinhalte: Was beinhaltet das Projekt?
Eine umfassende Öffentlichkeitskampagne, präsent sowohl digital über soziale Medien als auch analog über Banner- und Plakatkampagnen in den Gemeinden des Emslands, soll Bewusstsein schaffen und lokale Mandatsträger/-innen aktiv einbinden.
Strukturierte Bürgerdialoge finden zu aktuellen Themen in verschiedenen Regionen des Emslands statt, um direkte Diskussionen und Lösungsfindungen zwischen Bürgern und Mandatsträgern/-innen zu ermöglichen.
Die Einführung einer konstruktiven Debattenkultur in politischen Sitzungen ist ein weiteres zentrales Element. Ein gemeinsam erarbeitetes Reglement soll einen respektvollen und sachlichen Austausch fördern.
Besonderes Augenmerk liegt auf der Stärkung weiblicher Mandatsträgerinnen durch Deeskalations- und Coolnesstrainings, um den Anteil von Frauen in politischen Gremien im Emsland zu erhöhen.
Das Projekt wird in den Jahren 2024 und 2025 durchgeführt, ist kostenfrei und wird durch den Landespräventionsrat Niedersachsen gefördert. Nähere Informationen zu den einzelnen Maßnahmen werden separat bereitgestellt und beworben.