Die Erben der Erinnerung – Der Umgang mit der Geschichte des Nationalsozialismus in der zweiten und dritten Generation
Fr 18.11.22 17:00 Uhr — So 20.11.22 13:30 Uhr
| 85,00 Euro (einschließlich Verpflegung und Unterbringung im DoppelzimmerSeminar in Zusammenarbeit mit dem AK DIZ Emslandlager e.V. und der Gedenkstätte Esterwegen
Die Erinnerungen an die Zeit des Nationalsozialismus sind mit dem Tod der direkt Beteiligten, der sog. „Erlebnisgeneration“, lange nicht vorbei. Sie werden von Generation zu Generation weitergegeben. Sowohl Opfer als auch Täter des nationalsozialistischen Regimes haben auf diese Weise ihre Erfahrungen oft unbewusst in das Gedächtnis ihrer Familie übertragen und ihre Nachfahren zu den Erben ihrer Geschichte gemacht. Nun sind es die Nachfahren, die sich vermehrt zu Wort melden und die den Dialog suchen.
Heute, da sich der Wechsel der Generationen fast vollständig vollzogen hat, stehen wir vor der Frage, wie verantwortungsbewusst mit diesen ererbten Zeugnissen umgegangen werden kann. Verschiedene Antworten liefern zahlreiche publizistische Erzeugnisse der letzten Jahre, in denen sich Angehörige der nachfolgenden Generation zu Wort melden.
Wir wollen in diesem Seminar den Umgang mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Täter- und Verfolgtenfamilien der zweiten und dritten Generation aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten und auch der Frage nachgehen, wie sich die Gesellschaft diesem Thema bisher gestellt hat. Darüber hinaus sollen Perspektiven für einen zukünftigen Umgang mit Erinnerung diskutiert werden.
Freitag, 18. November 2022
bis 17.00 Uhr Anreise
17.00 Uhr – 18.00 Uhr
Begrüßung und Vorstellung der Referentinnen / Referenten und Teilnehmenden
19.00 Uhr – 22.00 Uhr
Die Überlebenden als unbequeme Träger der Erinnerung
Dr. Katharina Stengel, Fritz-Bauer-Institut
Samstag, 19. November 2022
09.00 Uhr – 11.00 Uhr
„Es ermutigt mich, diese Geschichte allen zu erzählen“ — #StolenMemory und die Erinnerung an NS-Verfolgung in spanischen Familien
Anja Hasler, Universität zu Köln
11.00 Uhr – 12.30 Uhr
Politische Gegner im Bewährungsbataillon 999. — Historische Spurensuche und Interviews mit Angehörigen im Projekt „denk.mal“ Hannoverscher Bahnhof“
Karin Heddinga, Dr. Kristina Vagt, denk.mal Hannoverscher Bahnhof / Gedenkstätte Neuengamme
14.00 Uhr – 16.00 Uhr
Zwischen Erinnerung und Soapisierung der Vergangenheit — Warum „Ich bin Sophie Scholl“ nicht die Antwort ist
Nora Hespers, Journalistin
16.00 Uhr – 18.00 Uhr
Zweitzeug*innenschaft und Bildungsarbeit. Konzepte, Potenziale und Grenzen
Theresa Michels, Zweitzeugen e. V.
Sonntag, 20. November 2022
09.00 Uhr – 10.30 Uhr
Multiperspektivität als pädagogische
Intervention
Appolinaire Apetor Kofi, Bunker Valentin, Projekt Multi-Perspektiv
11.00 Uhr – 13.00 Uhr
Abschlussdiskussion und Seminarauswertung
Moderation: Dr. Thomas Südbeck, Wiebke Tuitjer, HÖB, Papenburg
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