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Semi­nar der Inter­es­sen­ge­mein­schaft nie­der­säch­si­scher Gedenk­stät­ten und Initia­ti­ven zur Erin­ne­rung an die NS-Ver­­­b­re­chen und der His­­to­risch-Öko­­­lo­­gi­­schen Bil­dungs­stät­te Papenburg

Nach 1949 wur­den die natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ver­bre­chen in der Bun­des­re­pu­blik und damit auch in Nie­der­sach­sen von gro­ßen Tei­len der Gesell­schaft und Poli­tik wei­test­ge­hend ver­drängt. Seit den 1970er und ver­stärkt in den 1980er Jah­ren for­mier­ten sich vie­ler­orts Gedenk­stät­ten­be­we­gun­gen, die sich mit den an die­sen Orten began­ge­nen Taten und den Zeug­nis­sen von Über­le­ben­den aus­ein­an­der­setz­ten. Über­le­ben­de der NS-Ver­­­b­re­chen ver­mit­tel­ten nicht nur Wis­sen als „Zeit­zeu­gen“, son­dern über­tru­gen häu­fig die Ver­ant­wor­tung für die Erin­ne­rungs­ar­beit an jün­ge­re Akti­­vis­­t/-innen. Oft muss­ten sie sich gegen poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che Wider­stän­de durch­set­zen. Vie­le Men­schen in der Bun­des­re­pu­blik waren bis weit in die 1990er Jah­re nicht bereit, Aus­maß und Fol­gen der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ver­bre­chen anzu­er­ken­nen. Wie und unter wel­chen Umstän­den ent­stand und arbei­te­te die „Gedenk­stät­ten­be­we­gung“ in die­ser Zeit?

Aus die­ser his­to­ri­schen Ent­wick­lung her­aus wird die Erin­ne­rung an die natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ver­bre­chen bis heu­te in erheb­li­chem Maße von der Zivil­ge­sell­schaft getra­gen. Ins­be­son­de­re in Nie­der­sach­sen gel­ten Ver­ei­ne und Initia­ti­ven, die ehren­amt­lich orga­ni­siert sind, als wert­vol­les Merk­mal von Erin­ne­rungs­ar­beit. Eini­ge Trä­ger­ver­ei­ne und Initia­ti­ven bestehen seit meh­re­ren Jahr­zehn­ten, ande­re haben sich erst spä­ter gegrün­det. Eini­ge beschäf­ti­gen haupt­amt­li­ches Per­so­nal, unter­stützt durch Prak­­ti­­kan­­t/-innen, FSJ­­ler/-innen und Frei­be­ruf­li­che, wäh­rend ande­re ihre Arbeit wei­test­ge­hend ehren­amt­lich leis­ten. Dabei arbei­ten sie in ganz unter­schied­li­chen Kon­stel­la­tio­nen mit Poli­tik, Wis­sen­schaft und ande­ren Ver­bän­den zusam­men. Was genau bedeu­tet zivil­ge­sell­schaft­li­che Gedenk(stätten)arbeit heute?

Wäh­rend ins­ge­samt eine Kon­ti­nui­tät für zivil­ge­sell­schaft­li­che Erin­ne­rungs­ar­beit gege­ben ist, ste­hen vie­le Ver­ei­ne vor der Auf­ga­be, sich zu „erneu­ern“. Es gilt, neue und jun­ge Mit­glie­der zu errei­chen, die Ver­ant­wor­tung für die Zukunft über­neh­men – und ihre eige­nen Vor­stel­lun­gen umset­zen. Die Erin­ne­rungs­kul­tur und ‑poli­tik unse­rer post­mi­gran­ti­schen Gesell­schaft stellt auch die Erin­ne­rung an die NS-Ver­­­b­re­chen vor neue Fra­gen und Her­aus­for­de­run­gen. Ange­sichts der erstar­ken­den rechts­extre­men Stim­mun­gen und Bewe­gun­gen in der Bun­des­re­pu­blik sind Gedenk­stät­ten, Ver­ei­ne und Initia­ti­ven stär­ker gefor­dert, sich auch poli­tisch zu posi­tio­nie­ren. Wie kann eine zivil­ge­sell­schaft­lich getra­ge­ne Erin­ne­rungs­kul­tur der Zukunft aussehen?

In Koope­ra­ti­on mit der HÖB möch­te die Inter­es­sen­ge­mein­schaft nie­der­säch­si­sche Gedenk­stät­ten und Initia­ti­ven zur Erin­ne­rung an die NS-Ver­­­b­re­chen vom 5. bis 7. April 2024 die Ver­gan­gen­heit, Gegen­wart und Zukunft der zivil­ge­sell­schaft­li­chen Erin­ne­rungs­ar­beit mit allen Inter­es­sier­ten diskutieren.

Pro­gramm

Frei­tag, 5. April 2024, 19.00 Uhr

Prof. Dr. Hab­bo Knoch, Uni­ver­si­tät zu Köln: Wie demo­kra­tisch ist die Erin­ne­rungs­kul­tur? Ent­wick­lun­gen, Her­aus­for­de­run­gen und Per­spek­ti­ven seit den 1980er Jahren

Sams­tag, 6. April 2024, 9.00 Uhr

Miri­am Hock­mann & Dr. Diet­mar Sedlac­zek, Lager­ge­mein­schaft und Gedenk­stät­te KZ Mor­in­gen, e.V.: Blick zurück nach vorn. Zivil­ge­sell­schaft und Erin­ne­rungs­kul­tur – Ein Aus­tausch zwi­schen Gene­ra­tio­nen – Gespräch mode­riert von Corin­na Bittner

Sams­tag, 6. April 2024, 11.00 Uhr

Dr. Peter Schu­bert, Stif­ter­ver­band: Zivil­ge­sell­schaft­li­ches Enga­ge­ment in Nie­der­sach­sen. Aktu­el­le Ent­wick­lun­gen im Kul­tur­be­reich (online zugeschaltet)

Sams­tag, 6. April 2024, 14.00 Uhr

Ame­lie Bach­mann & Wan­da Lang, Arbeits­kreis Stadt­ge­schich­te, e.V.: Ver­gan­gen­heit ver­mit­teln Zukunft gestal­ten — Unser FSJ an der Schnitt­stel­le von Geschich­te und Erinnerungskultur

Sams­tag, 6. April 2024, 16.00 Uhr

Corin­na Bitt­ner & Ben Gat­ter­mann, Akti­ons­ko­mi­tee für ein DIZ Ems­land­la­ger, e.V.: 40 Jah­re: Doku­­men­­ta­­ti­ons- und Infor­ma­ti­ons­zen­trum Ems­land­la­ger: Ver­gan­gen­heit, Gegen­wart – und Zukunft?

Sonn­tag, 7. April 2024, 9.00 Uhr

Corin­na Bitt­ner & Wieb­ke Tuit­jer: Was ist zivil­ge­sell­schaft­li­che Gedenk­stät­ten­ar­beit? – Abschlussdiskussion

Sonn­tag, 7. April 2024, 11.00 Uhr

Kurz­vor­stel­lun­gen — Pro­jek­te in Niedersachsen

Sonn­tag, 7. April 2024, 11.45 Uhr 

Aus­wer­tung und Feedback

Details 

Beginn: 
Fr 05.04.24 17:00 Uhr 
Ende: 
So 07.04.24 13:30 Uhr 
Kursgebühr: 
85,00 Euro (ein­schließ­lich Ver­pfle­gung und Unter­brin­gung im Doppelzimmer 
Ver­an­stal­tungs­ka­te­go­rie:

Veranstaltungsort 

His­to­risch-Öko­lo­gi­sche Bil­dungs­stät­te
Spill­manns­weg 30
Papen­burg, 26871 Deutsch­land
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Telefon 
Tele­fon: (04961) 97 88 — 0 
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Weitere Angaben 

Buchungsnummer 
0032394 
Leitung 
Corin­na Bitt­ner, Inter­es­sen­ge­mein­schaft nie­der­säch­si­sche Gedenk­stät­ten und Initia­ti­ven, Joscha Holl­mann, Akti­ons­ko­mi­tee DIZ Ems­land­la­ger e. V., Wieb­ke Tuitjer 
Refe­ren­t/-in
Prof. Dr. Hab­bo Knoch 
Qualifikation 
Uni­ver­si­tät zu Köln 
Refe­ren­t/-in (2)
Miri­am Hockmann 
Qua­li­fi­ka­ti­on (2)
Lager­ge­mein­schaft und Gedenk­stät­te KZ Mor­in­gen e. V. 
Refe­ren­t/-in (3)
Diet­mar Sedlaczek 
Qua­li­fi­ka­ti­on (3)
KZ-Gedenk­stät­te Moringen 
Refe­ren­t/-in (4)
Ame­lie Bachmann 
Qua­li­fi­ka­ti­on (4)
Arbeits­kreis Stadt­ge­schich­te e. V. 
Refe­ren­t/-in (5)
Wan­da Lang 
Qua­li­fi­ka­ti­on (5)
FSJ Poli­tik, Gedenk- und Doku­men­ta­ti­ons­stät­te KZ-Drütte 

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