Wider das Vergessen – Kunst und Kultur in Lagern und über Lager
Fr. 14.04.23 17:00 Uhr — So. 16.04.23 13:30 Uhr
| 85,00 Euro (einschließlich Verpflegung und Unterbringung im DoppelzimmerSeminar in Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft niedersächsischer Gedenkstätten und Initiativen zur Erinnerung an die NS-Verbrechen
Im Fokus der öffentlichen Wahrnehmungen von und Erinnerungen an nationalsozialistische Verbrechen und deren Opfer standen bis in die 1980er Jahre häufig nur einzelne Opfergruppen und wenige Tatorte. Auf dem Gebiet des heutigen Landes Niedersachsen galt der Name Bergen-Belsen als Symbol für die Verbrechen der NS-Zeit; die dortige Gedenkstätte wurde bis Anfang der 1990er Jahre als zentrale und damit einzige Gedenkstätte für alle Lager in diesem Bundesland gefördert.
Daneben entstanden überwiegend durch bürgerschaftliches Engagement und oft mit Unterstützung ehemaliger Häftlinge an zahlreichen Orten weitere Gedenkstätten und Initiativen. Mit ihnen rückten nicht nur vorher weitgehend unbekannte Tatorte in das Blickfeld der überregionalen Öffentlichkeit. Durch die Präsenz von Überlebenden bei Gedenkfeiern als wichtige Zeitzeugen und die Einbeziehung ihrer künstlerischen Zeugnisse in die Gedenkstättenarbeit kamen Schicksale ans Licht, die weniger bekannte Facetten des Ausmaßes von Unterdrückung und Ausgrenzung, Inhaftierung und Ermordung von Menschen aus ganz Europa erkennbar werden lassen.
Im Mittelpunkt des Seminars stehen Menschen, die auf die eine oder andere Art ihren Lageralltag „künstlerisch“ gestaltet haben – für sie nicht zuletzt eine „Überlebensstrategie“. Ihre Zeugnisse, sei es in Form von schriftlichen Erinnerungsberichten, von Liedern, Zeichnungen oder Gedichten, lassen Ausmaße des damaligen Terrors und der Zwangsmaßnahmen ebenso wie Aspekte ihrer individuellen Bewältigung erahnen.
In den Beiträge werden verschiedene Einzelschicksale, Zeugnisse und Kulturformen aus unterschiedlichen Verfolgungskontexten vorgestellt. Dabei werden auch Dimensionen des heutigen Umgangs mit diesen in Bildung, Forschung und Erinnerung angesprochen.
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